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Rund um den Fernsehturm
Alexanderplatz
10178 Berlin
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ALEXANDERPLATZ

Ein Stück Stadt der ganz besonderen Berliner Art. Laut, riesig, unproportioniert, geliebt, gehasst. Aber spätestens seit der Antiheld Franz Biberkopf, erdacht von dem Armenarzt Alfred Döblin hier sein literarisches Leben fristet, ist der "Alex" in aller Munde. Es war ein Viehmarkt, vor der Stadtumzäunung. Der Staatsbesuch von Zar Alexander II. (1818 bis 1881) gab ihm seinen Namen. Erst als der Bahnhofsneubau wuchs und um 1930 U- und S-Bahn sich auf fünf Ebenen verzahnten, wurde dieser Knotenpunkt zum Kern im Netz. Zwei bedeutende Bauten aus dem Bauhaus-Umfeld: Die um 1929 gebauten Häuser "Alexander" und "Berolina" von Peter Behrens (1868 bis 1840), dem wichtigsten deutschen Industrie-Architekten, bleiben trotz Öde sehenswert. Ebenso das Wandgemälde (mit einer Länge von 125 Metern Berlins mit Abstand größtes!) am einstigen "Haus des Lehrers" von Walter Womacka, deutlich angelehnt an den Mexikaner Diego Rivera.

Wer es wissen mag: Der "Brunnen der Völkerfreundschaft" heißt im Volk "Nuttenbrosche" und war schon zu DDR-Zeiten Treffpunkt von Animiermaiden, Aufmüpfigen und Angeknacksten. Was dazu führte, dass ein graues Bataillon der unermüdlichen Mielke-Brigade "Horch und Guck" rund um die Uhr Ausschau hielt nach Nutten und Narren. Auch das hat nichts geholfen! Unmittelbar nach Mauerfall geisterten ehrgeizige Pläne durch die einschlägigen Schreibstuben der bezirklichen Behörden. Ein Manhattan des dritten Jahrtausends schwebte den bekannten und selbsternannten Experten vor, mit Wolkenkratzern der Superlative. Dies ist, aus mancherlei Grund, in den Kinderschuhen unterhalb der Fundamente steckengeblieben. Aber dafür erfährt der Unkundige dank der futuristischen Weltzeituhr, wie spät es in Havanna, Eriwan, Buschanbe, Krasnojarsk und Sachalin ist. Was hilfreich sein kann in der Tristesse, in der außer Eierwürfen gegen CDU-Granden nie viel passiert.