Lorenz Adlon (1849-1921) Künstler und Kapazität Künstler und Kapazität Historie Berlin www.berlin-alexanderplatz.de

Lorenz Adlon (1849-1921)

Unter den Linden 77

10117 Berlin

Unbenanntes Dokument

Sohn eines Schusters und einer Hebamme; geboren in Mainz am 29. Mai 1849 als Laurenz. Die Vorfahren Adelon waren Franzosen, einer von ihnen blieb als Soldat in Mainz. Laurenz (später Lorenz) Adlon lernte Tischler, machte aber nach der Gesellenprüfung mit einem Schulfreund ein Weingeschäft auf. Erstes Vermögen kam mit dem Betrieb der Ausflugsgaststätte "Raimundigarten" bei Mainz in die Familienkasse; danach Schausteller bei Bierfesten in den Niederlanden. Adlon importierte Pilsner aus Böhmen nach Holland und Belgien. Seit 1886 in Berlin, zunächst als Weingroßhändler. Später übernahm er von Carl Hiller dessen berühmtes, aber wirtschaftlich marodes Feinschmeckerlokal Unter den Linden (dort, wo sich heute das Café Einstein befindet). Zusammen mit Hiller und Dressel bewirtschafte er das Luxus-Restaurant bei der Großen Berliner Gewerbeausstellung von 1896, pachtete danach die Zoo-Terrassen und kaufte mit Teilhaber Klicks das Continental-Hotel in der Georgenstraße. Mit einem Eigenkapital von zwei Millionen Mark nahm er 1905 den Bau des Hotel Adlon am Brandenburger Tor in Angriff. Als das Haus am 23. Oktober 1907 von Kaiser Wilhelm II. feierlich eröffnet wurde, hatte der Hotelbau die Summe von rund 17 Millionen Mark verschlungen. Damit war der Hotelkönig pleite; stille Finanziers und Schweizer Banken stützten ihn. Adlon starb am 7. April 1921 an den Folgen eines Verkehrsunfalls; er war im Brandenburger Tor von einem Auto erfasst worden. Sein Sohn Ludwig Anton, geboren am 3. Oktober 1874, (er nannte sich "Louis") führte das Haus weiter. Vor allem dessen zweite Frau Hedda, eine Tänzerin, sorgte für mondäne Soireen in dem unterdessen weltberühmten Hotel. Louis Adlon starb im Mai 1945 in einem Straßengraben bei Velten. Hedda Adlon lebte bei ihrer Schwester in Halensee, starb am 6. Januar 1967. Berlins Zeitungen verschwiegen ihren Tod.

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